Besprechung des Sozialdienstes

Soziales Training ist eine gruppenmethodische Behandlungsmaßnahme. Die Methode basiert  auf einem „Curriculum“, indem die Lernziele und Arbeitsfelder festgelegt sind.

Soziales Training geht von der Annahme aus, dass soziales Verhalten erlernt werden kann und unsoziales Verhalten durch neue Lernprozesse veränderbar ist.

 

Das Curriculum des Sozialen Trainings umfasst vier Schritte bzw. Lernziele:

Bewusstmachung von Problemen, Defiziten, Bedürfnissen, Änderungswünschen, Stärken
Wissenserwerb
Entwicklung von Perspektiven oder Lösungsmöglichkeiten
Probehandeln im Rollenspiel/Verwirklichungen

Diese Lernziele sollen in sechs Lernfelder, in die sich das Curriculum  gliedert, in der Reihenfolge 1 bis 4 verwirklicht werden.

Die 6 Lernfelder sind:

  • Soziale Beziehungen
  • Arbeit
  • Geld und Schulden
  • Alkohol und Drogen
  • Freizeit
  • Rechte und Pflichten

Um die Lernziele in den Lernfeldern zu verwirklichen geht das Soziale Training von vier methodischen Grundsätzen aus:

1. Sprechen fördert das Nachdenken und regt zu gedanklichen Verarbeitung von Sachverhalten oder Problemen an.
2. In der Gruppe Ausgesprochenes gewinnt an Bedeutung und Verbindlichkeit für das eigene Handeln.
3. Nicht nur reden, sondern auch danach handeln – vom Besprechen von Verhaltens absichten und Meinungen zur Verhaltenserprobung.
4. Gelingt es, dass sich Teilnehmer entgegen ihrer Einstellung in einer kritischen Situation angemessen verhalten und wird dieses Verhalten verstärkt, so kann sich auch ihre Einstellung verändern.

Durch Steuerung der Gruppendynamik werden Verhaltensmuster erkennbar, auf die eingewirkt werden kann. Soziales Training bedeutet nicht nur das Überwinden von Defiziten, sondern auch das Erlernen von sozialem Verhalten, damit konfliktfähiges Leben möglich wird.

Eine besondere Bedeutung kommt dem Rollenspiel zu. Im Rollenspiel werden Problemsituationen dargestellt.

Die Teilnehmer erarbeiten dazu Verhaltensziele, die zu einer positiven Lösung führen.

Der Einsatz der Kamera ist beim Rollenspiel besonders wichtig. Die Modellszenen werden als „Feed-back“ des eigenen Verhaltens wieder gespielt. Jede Gruppensitzung wird darüber hinaus auf Video aufgezeichnet.

Die Gruppengröße beträgt 8-12 Teilnehmer.